Zu Drupal
In den Tutorials Installation von WordPress Ubuntu 16.04 LTS oder Debian 8 und TYPO3 7 auf Ubuntu 16.04 installieren haben wir dir bereits jeweils eine Anleitung dafür bereit gestellt, wie du die beiden Content-Management-Systeme WordPress und TYPO3 auf deinem Server korrekt installierst. Neben diesen existiert ein weiteres CMS, nämlich Drupal. Auch Drupal ist ein frei erwerbbares und sehr mächtiges Web-Content-Management-System (Web-CMS) und -Framework. Mit Drupal kannst du deine eigene Homepage, einen Blog, eine Bildergalerie, ein Forum oder Wiki umsetzen. Es ist in wenigen Schritten nutzbar, leicht auszubauen und verfügt über viele Erweiterungen und einer Menge fertiger Designs, aus denen du wählen kannst. Das Template-System von Drupal ist flexibel, es unterstützt alle modernen Techniken und ist HTML5-konform. Es ist möglich die Stylesheets der Standard-Templates nicht nur zu nutzen, sondern auch zu bearbeiten, um Designs nach eigenem Ermessen anzupassen. In diesem Tutorial werde ich dir zeigen, wie du Drupal unter Ubuntu installierst und im Anschluss einrichtest.
Voraussetzungen
Wie im Fall der Installation von TYPO3 ist es auch bei der Installation von Drupal notwendig, dass zunächst Apache, MySQL/MariaDB und PHP auf deinem Server konfiguriert worden sind. Dies erreichst du – wie bereits aus dem Tutorial TYPO3 7 auf Ubuntu 16.04 installieren bekannt – über die Installation eines LAMP-Servers. Wie du dir einen LAMP-Server einrichten kannst, wird dir in unserem Tutorial LAMP-Server mit PHP 7 und Apache 2.4 auf Ubuntu 16.04 installieren bzw. LAMP-Stack auf Ubuntu 18.04 LTS mit PHP 7.2 und Apache 2.4 erklärt.
In diesem Tutorial hier arbeite ich nicht mit MariaDB, sondern mit MySQL. Also müsstest du zur Installation der erforderlichen Datenbank, anders als in LAMP-Server mit PHP 7 und Apache 2.4 auf Ubuntu 16.04 installieren bzw. LAMP-Stack auf Ubuntu 18.04 LTS mit PHP 7.2 und Apache 2.4 demonstriert, nicht MariaDB installieren, sondern MySQL. Dies wird dir über die drei Commands im Code-Snippet unten veranschaulicht.
apt-get update
apt-get install mysql-server
mysql_secure_installation
Des Weiteren legst du dann eine Datenbank für dein Drupal-CMS an, wie im Code-Block unten gezeigt und befolgst im Anschluss daran die weitere Anleitung aus dem Tutorial LAMP-Server mit PHP 7 und Apache 2.4 auf Ubuntu 16.04 installieren bzw. LAMP-Stack auf Ubuntu 18.04 LTS mit PHP 7.2 und Apache 2.4.
mysql -u root -p
password: *********
mysql> CREATE USER 'username'@'localhost' IDENTIFIED BY 'passwort';
Query OK, 0 rows affected (0,00 sec)
mysql> CREATE DATABASE Drupal;
Query OK, 0 rows affected (0,00 sec)
mysql> GRANT ALL PRIVILEGES ON Drupal.* TO 'username'@'localhost' IDENTIFIED BY 'passwort';
Query OK, 0 rows affected (0,00 sec)
mysql> EXIT;
Bye
Download und Installation von Drupal
Bevor du Drupal von der offiziellen Website via Terminal-Command downloadest, musst du in das betreffende Verzeichnis wechseln.
cd /var/www/html
Im Anschluss daran führst du mit dem unten gezeigten Command den Download der gezippten Software aus. Hierbei kannst je nach Version die Nummer anpassen.
wget https://ftp.drupal.org/files/projects/drupal-8.5.0.tar.gz
Um die gezippte Software zu extrahieren, ist der folgende Command auszuführen.
tar xvzf drupal-8.5.0.tar.gz
Weiterführend ist es sinnvoll, das daraufhin entpackte Verzeichnis drupal-8.5.0 nach deinem eigenen Ermessen umzubenennen. Im Hinblick auf die Endnutzung und die Auffindbarkeit wäre es ratsam, die Benennung des Verzeichnisses der Sache entsprechend zu wählen, wie im Beispiel das aus dem folgenden Code-Block hervorgeht. Denn der Name des Ordners wird später auch in der URL deines persönlichen Drupal-CMS erscheinen. In diesem Fall benenne ich das Verzeichnis drupal-8.5.0 um in drupal.
mv drupal-8.5.0 drupal
Als nächstes wechselst du mittels dem 1. im Code-Block unten gezeigten Command in das Verzeichnis, in dem nun alle Dateien der gedownloadeten Software liegen.
Dort schließlich musst du dann noch die Zugehörigkeit der Drupal-Dateien zu Apache bestimmen. was du über den 2. im unten eingeblendeten Code-Block gelisteten Command tust. Mit dem 3. Command letztlich ermöglichst du es, dass die Dateien vom Web-Server gelesen werden können.
cd drupal
chown -R www-data:www-data .
chmod -R 755 .
Einrichten von Drupal
Nach der erfolgreich durchgeführten Installation kannst du nun Drupal einrichten. Hierzu rufst du entsprechend die URL im Browser auf, die sich aus deiner Server-IP und dem Suffix /drupal/core/install.php zusammensetzt, wobei “drupal” das betreffende Verzeichnis anspricht, in dem die entpackte Drupal-Software liegt. Ein User-Interface leitet dich dann Schritt für Schritt durch die Einrichtung, wie in den folgenden Screenshots verbildlicht. Hierbei kannst du nach eigenem Ermessen die Basiseinstellungen konfigurieren.
Im Schritt zur Überprüfung der Systemvoraussetzungen – wie im Screenshot unten verbildlicht – wird die Korrektheit und Vollständigkeit der Basis für deine Nutzung von Drupal validiert, wie du im Screenshot unten erkennst. Soweit es sich bei dem Validierungsergebnis lediglich um (eine) Warnung(en) handelt, kannst du den im Interface unten befindlichen Link “fahre weiter fort” anklicken, ansonsten – im Fall einer Fehlermeldung – musst du dich definitiv darum kümmern, dass diese verschwindet, z.B. durch Nachinstallation eines Packages für den Fall, dass es fehlen sollte.
An der Fehlermeldung im oben eingeblendeten Screenshot erkennst du schließlich, dass es notwendig ist, zusätzliche PHP-Packages zu installieren, nämlich die Packages dom, gd, xml und SimpleXML. Dies tust du, indem du die vier unten im Code-Snippet präsentierten Commands im Terminal ausführst. Je nach verwendeter PHP-Version müsstest du die Versionsnummer in den vier Kommandos aus dem folgenden Code-Block entsprechend anpassen.
apt-get install php7.0-dom
apt-get install php7.0-gd
apt-get install php7.0-xml
apt-get install php7.0-SimpleXML
Hiernach führst du ein Update durch und startest den WebServers neu via der beiden unten gezeigten Kommandos.
apt-get update
systemctl restart apache2
Zurück zu dem Schritt im Interface, bei dem die Systemvoraussetzungen überprüft werden: Nachdem du den Browser aktualisiert hast, siehst du, dass die Fehlermeldung nun beseitigt ist. Allerdings ist die Warnmeldung zur Lesbarkeit von URLs noch existent. Es steht dir nun frei, ob du die Installation nun weiterführst durch Klick auf den im Interface unten befindlichen Link “fahre weiter fort” und dich später darum kümmerst, dass URLs lesbar sind oder ob du das jetzt direkt machst. Ich zeige dir nun, wie du die Warnmeldung beseitigen kannst, um das Problem mit der Lesbarkeit von URLs für dein Drupal-CMS zu beseitigen. Zunächst wechselst du via cd-Command in das Home-Verzeichnis zurück und öffnest dann mit dem darauffolgend unten eingeblendeten Command die apache2.config-Datei im nano-Editor.
cd
nano /etc/apache2/apache2.conf
Darauf öffnet sich die Datei im Terminal im nano-Editor. Dort scrollst du dich bis zu der Stelle, die im Screenshot unten gelb markiert ist und änderst None ab in All, sodass der in Directory /var/www/ getaggte Code-Snippet so aussieht wie im grauen Code-Block unterhalb des Screenshots dargestellt.
Options Indexes FollowSymLinks
AllowOverride All
Require all granted
Als nächstes speicherst du den editierten Inhalt via Kombination der Taste Strg mit der Taste O, bestätigst mit der Enter-Taste den daraufhin in einem weißen Balken eingeblendeten Dateinamen und verlässt im Anschluss den Editor via Kombination der Taste Strg und der Taste X.
Zudem ist es noch notwendig, dass du das rewrite-Modul installierst und Apache2 neu startest, wie in dem dem Command-Block unten verdeutlicht.
a2enmod rewrite
systemctl restart apache2
Sobald du den Browser dann aktualisiert hast, wirst du automatisch in das nächste Interface-Fenster weitergeleitet, was dir signalisiert, dass die Warnmeldung zur Lesbarkeit von URLs behoben ist. Hier geht es nun um die Datenbankkonfiguration, wobei du die dir bekannten Daten deiner zuvor in MySQL erstellten Drupal-Datenbank in die freien Felder einträgst und dies mit Klick auf den Button Speichern und Fortfahren bestätigst.
Im Nachgang wird dann die Website installiert. Die Entwicklung dieses Installationsprozesses entnimmst du dem prozentualen Maß des Fortschrittsbalken im Interface.
Sind die 100% der Website-Installation erreicht, erscheint ein neuer Fortschrittsbalken, der erneut die prozentuale Entwicklung wiedergibt, dieses Mal aber die der Konfiguration der Übersetzungen.
Wenn du im Anschluss daran die IP des Servers in Kombination mit dem Suffix /drupal im Browser aufrufst, dann siehst du – wie im Screenshot unten erkenntlich – die Oberfläche deines persönlichen Drupal CMS.
Fazit
Nachdem du nun Drupal installiert und eingerichtet hast, kannst du es nutzen, um deine Online-Präsenz eigenständig und variabel zu gestalten – sei es z.B. für deine Website, ein Wiki oder einen Blog. Es freut mich, dir die Schritte zu deinem eigenen Web-CMS näher gebracht zu haben und ich wünsche dir gutes Gelingen bei der Umsetzung deiner Ideen mit diesem.